Von Anfang an war Esperanto mehr als nur die Sprache: Schon Ludwik Zamenhof, der die Sprache 1887 erfunden hat, wollte damit zur Völkerverständigung beitragen.
Wenn man einmal auf einem der vielen Treffen war, wo sich Esperantisten aus der ganzen Welt treffen, weiss man, dass das gut funktioniert.
Die Sprache verbreitete sich schnell über Briefe und Kontakte in einem kleinen (europäischen) Kreis und hatte einen ersten Höhepunkt mit dem 1. Esperanto-Weltkongress 1905 (Wikipedia: Esperanto-Weltkongress).
Nach der Euphorie der ersten 3 Jahrzehnte gab es Rückschläge durch den 1. und 2. Weltkrieg und die Behinderung und Verfolgung in einigen Staaten. Auch danach kam die Aufbruchsstimmung der ersten Jahrzehnte nicht zurück. Aber das Potential der Sprache und die Idee blieben stark genug, um sich weltweit an vielen Stellen zu halten und zu wachsen.
So hat Esperanto wohl als einzige von vielen Versuchen, eine Weltsprache zu erfinden, überlebt, und heute sprechen es geschätzt 1 - 10 Millionen Menschen. Die Erfahrungen mit der Sprache vom 19. bis nun ins 21. Jahrhundert zeigen, dass Esperanto als internationale, völkerverbindende Zweitsprache der ganzen Welt geeignet wäre.
Mehr zu dem Thema: In Wikipedia kann man nicht nur über Esperanto viel erfahren (z.B. Die Geschichte des Esperanto) sondern auch viele Beiträge in Esperanto lesen. Der Deutsche Esperanto-Bund zeigt eine Chronik mit Schwergewicht auf Deutschland ( Schlaglichter der Esperanto-Geschichte).
Auf der ganzen Welt entstehen oft spontan kleine Inseln von Esperanto-Sprechern. Und gehen auch manchmal unter. Diese Gruppen werden nirgends erfasst oder gezählt und Einzelpersonen schon gar nicht. Obwohl sie oft vielfältig miteinander vernetzt sind, wissen sie doch nicht, wieviele es woanders sind. Wir wissen nicht, wieviele Sprecher es in der Welt gibt, in Deutschland oder in Köln. In unserem Klub gibt es ca. 20 aber vermutlich in Köln 100 oder mehr.
Natürlich ist Europa weltweit ein Schwerpunkt, aber dann gibt es auch lokale Schwerpunkte wie Brasilien und Korea.
Die UNO und die EU ermuntern ihre Mitgliedsstaaten, Esperanto zu fördern. Es gibt Schulen, an denen man es lernen kann und Universitäten, an denen es eingesetzt wird. Herzberg ist 'Esperanto-Stadt', Artikel der französischen Zeitung 'Monde diplomatique' erscheinen in Esperanto und die chinesische Regierung teilt darin Nachrichten der ganzen Welt mit.
Die Zahl der Esperanto-Sprecher ist unbekannt, aber die Sprecher, die als Gastgeber bei dem Esperanto-Gastgeber-Netzwerk Pasporta Servo registriert sind, sind bekannt. In deren interaktiver Karte kann man sehen, wie sich die 1500 Gastgeber weltweit verteilen.
Die weltweit oberste Organisation ist der Esperanto-Weltbund, die Universala Esperanto-Asocio (UEA) (Webseite, Wikipedia). Sie hat Ihren Sitz seit 1955 in Rotterdam, organisiert Treffen und Veröffentlichungen und vor allem den jährlich stattfindenden Esperanto-Weltkongresses (auf der Webseite des UEA, Wikipedia).
In Deutschland ist der nationale Verband der Deutsche Esperanto-Bund (DEB) (Webseite, Wikipedia). Neben Aufgaben wie der UEA, nur auf nationaler Ebene, betreibt der DEB in Herzberg am Harz eine Aus- und Weiterbildungsstätte (Interkultura Centro Herzberg, ICH) (auf der Webseite des DEB). Herzberg ist deutsche Esperantostadt (Webseite). Auf der Webseite des DEB finden Sie Informationen und Links zu Esperanto in den Bundesländern (Landesverbände), auch zu NRW (auf der Webseite des DEB), und hoffentlich dort bei den Veranstaltungen bald auch ein Link zu uns (auf der Webseite des DEB). Hervorzuheben ist in Deutschland noch der sehr aktive Verein EsperantoLand Webseite und das von diesem jährlich veranstaltete Neujahrstreffen 'Novjara Renkontiĝo' (NR), in der Jugendherberge Wiesbaden (NR).
Von Anfang an lag der Esperanto-Bewegung die Jugend sehr am Herzen. So versteht es sich fast von selbst, dass es einen Esperanto-Weltjugendbund gibt (TEJO=Tutmonda Esperantista Junulara Organizo, als Sektion der UEA) (Webseite, Wikipedia). Auch TEJO organisiert jährlich einen an unterschiedlichen Orten stattfindenden Internationalen Jugend-Kongress (IJK=Internacia Junulara Kongreso). Auch innerhalb des DEB gibt es als selbstständigen Verband die Deutsche Esperanto-Jugend (Webseite, Wikipedia).
Um das Bedürfnis, Esperanto-Sprecher in anderen Ländern kennenzulernen, hat sich das Gastgebernetzwerk Pasporto Servo (Webseite, Wikipedia) gebildet. Dies soll vor allem - wenn auch nicht nur - junge Menschen ansprechen und kostengünstig sein. Esperantisten in der ganzen Welt laden andere Esperantisten zu sich ein. Die Übernachtung ist kostenlos, der Gastgeber hat keine Verpflichtung, er lässt sich aber in ein Verzeichnis aufnehmen. Bis vor einiger Zeit über Buch und Telefon, heute über das Internet (Gast und Gastgeber müssen registriert sein). Seit ca. 2020 gibt es auch eine Weltkarte, auf der man die ca. 1500 Gastgeber als Punkte findet.